Es war einmal ein alter Mann, der in einem wunderschönen Garten voller Bäume und Blumen lebte. Dieser Garten war in einer Stadt namens Bagdad, einem Ort, wo viele Menschen lebten, aber nicht alle Menschen achteten auf die Natur so wie der alte Mann.
Der König dieser Stadt wollte immer wissen, wie es seinen Leuten ging. Aber er verkleidete sich als ein normaler Mann, denn er wollte die Wahrheit sehen. Wenn er als König herumging, zeigten die Menschen ihm nur die guten Dinge, und er konnte nie sehen, was wirklich los war.
Jeden Tag ging der König heimlich durch die Stadt und eines Tages sah er den alten Mann im Garten arbeiten. Obwohl der alte Mann schon sehr alt war, mehr als hundert Jahre, pflanzte er kleine Bäumchen. Diese Bäumchen waren keine gewöhnlichen Pflanzen, sondern Zedernbäume, die ganz, ganz hoch werden können, fast so hoch wie die Sterne!
Der König dachte nach: „Warum pflanzt dieser Mann diese Bäume? Er wird nicht lange genug leben, um sie groß und stark zu sehen.“ Der König konnte nicht aufhören, darüber nachzudenken, und eines Tages hielt er an und ging zu dem alten Mann, um ihn zu fragen.
Der alte Mann lächelte und sagte, der König könne ihn alles fragen. Also fragte der König: „Warum pflanzt du diese Bäume, wenn du ihre Schönheit nie sehen wirst, wenn sie groß sind?“
Der alte Mann antwortete: „Siehst du, mein Kind, meine Vorfahren haben die großen Zedernbäume dort gepflanzt“, und er zeigte auf riesige, majestätische Bäume in der Nähe. „Ich habe sie mein ganzes Leben lang genossen. Und auch wenn ich nicht hier sein werde, um diese kleinen Bäume groß zu sehen, werden vielleicht meine Kinder oder deren Kinder das erleben. Es ist wie ein Geschenk von mir an sie, ein Geschenk, das immer weitergibt.“
Der König verstand nun. Der alte Mann pflanzte die Bäume nicht für sich selbst, sondern für die Menschen der Zukunft, die er nie kennenlernen würde. So wie seine Vorfahren ihm ein Geschenk mit den großen Bäumen gemacht hatten, machte er jetzt ein Geschenk für die kommenden Generationen.
Der alte Mann erzählte dem König, dass wir alle nur Besucher auf dieser Erde sind. „Wir sollten unseren Garten, unsere Erde, schön und sauber hinterlassen für die, die nach uns kommen. Wir dürfen nicht egoistisch sein und nur an uns denken. Es ist wie unser Zuhause, und wir sollten es so behandeln, auch wenn wir nur für kurze Zeit hier sind.“
Der König war sehr beeindruckt von der Weisheit des alten Mannes. Er dankte ihm und dachte darüber nach, wie er selbst der Erde und seinen Leuten helfen könnte.
Von diesem Tag an pflanzte der König selbst Bäume und lehrte seine Leute, wie wichtig es ist, auf die Natur und aufeinander aufzupassen. Er erinnerte sie daran, dass alles, was wir tun, nicht nur für uns ist, sondern auch für die Menschen, die nach uns kommen.
Und so wurde Bagdad ein Ort, wo jeder an die Zukunft dachte und sich um die Erde kümmerte, so dass sie immer ein schöner Garten voller Leben und Freude blieb, sogar für Kinder wie dich, die in einer Welt voller wunderbarer Bäume spielen können.